Was ist WingTsun?
Woher kommt die Kampfkunst WingTsun?
Die Kampfkunst WingTsun wurde im alten China entwickelt, und zwar vor mehr als 250 Jahren. Ng Mui ist der Name einer chinesischen Nonne aus einem Shaolin-Kloster, in dem traditionell KungFu trainiert wurde. Um sich gegen größere und stärkere Gegner zur Wehr setzen zu können, entwickelte Ng Mui WingTsun. Der Name „WingTsun“ leitet sich vom Namen der ersten Schülerin ab, die von Ng Mui unterrichtet wurde. WingTsun ist eine Mischung aus verschiedenen, sogenannten „Inneren Stilen“. Dazu gehören beispielsweise TaiChi, Bakua und Hsing-I.
Das WingTsun System – der dreiteilige Aufbau
Grundsätzlich beruht WingTsun auf Bewegungen, Prinzipien, Reaktionen, Konzepten und Techniken, die auch in alltäglichen Situationen abgerufen werden können. Allerdings steckt hinter der praktischen Kampfkunst ein spezielles System, das auf drei Ebenen beruht:
- Körperliche Selbstverteidigung
- Strategie und Taktik
- Selbstvervollkommnung
WingTsun ist persönliche Weiterentwicklung. Es ist vielfältig und macht Spaß.
WingTsun ist eine reine Selbstverteidigung, in deren Mittelpunkt
einmalige Prinzipien stehen, die durch konzentriertes Üben und
bewusstes Sich-Einlassen erlernt und umgesetzt werden können. Dabei
werden anfangs Techniken und Abläufe unterrichtet, die aber nur
Mittel zum Zweck sind. Ziel ist die Ausprägung von wichtigen
Fähigkeiten, die einem in Konfliktsituationen jeglicher Art zur
Verfügung stehen – die großen Sieben (!).
Entscheiden Sie sich
dafür, WingTsun zu erlernen, haben Sie Gelegenheit, drei aufeinander
aufbauende Verteidigungssysteme zu erlernen, von denen aber auch
jedes für sich effektiv funktioniert.
Gleich zu Beginn lernen Sie
die proaktive Lösung – frei nach dem Motto „Angriff ist die
beste Verteidigung“ – mittels des BlitzDefence-Konzepts:
recht festgelegte, jedoch höchst effektive Technikabläufe,
verbunden mit psychologischen und kommunikativen Mitteln, die auf
typische Konfliktsituationen – wie „Grenzen setzen und
verteidigen für Frauen“ oder den „Ritualkampf der Männer“ –
vorbereiten. Da solche Situationen am häufigsten auftreten, ist es
dementsprechend sinnvoll, diese auch als Erstes lösen zu lernen.
BlitzDefence ist ein in sich geschlossenes
WingTsun-Programm, das Ihnen präventiv, angemessen und
notwehrkonform zur Seite steht.
Darauf aufbauend verstärkt man im
zweiten Jahr ein teil-interaktives Prinzip, das auf obigem
präventiven Vorgehen aufbaut – jedoch bereits ab der ersten Stunde
mit geübt wird: Man konzentriert sich zunehmend auf mögliche
Reaktionen des Aggressors und beschäftigt sich intensiv mit der
Frage, was passiert, wenn man mittels der BlitzDefence-Methode
doch an seine Grenze kommt. Sei es, weil der Gegner ein sehr geübter
Kämpfer oder es eben keine der obigen Situationen ist, sondern eher
ein Überfallszenario oder Ähnliches. Zunehmend werden Fähigkeiten
wichtiger als feste Techniken; denn es gibt zu viele Varianten freier
Angriffe, als dass man diese alle üben könnte.
Nach einigen
Jahren entwickelt sich der Schüler dann zu einem Experten, der nicht
mehr selbst präventiv angreifen muss, sondern auf den Angriff des
anderen wartet und ihn mit der Kraft dessen eigenen Angriffs besiegt.
Dies ist die fortgeschrittene Stufe im WingTsun und verwirklicht die
ursprünglichen Prinzipien: vollständige Anpassung an den Gegner.
So ist für jeden etwas dabei: Diejenigen, die primär wegen der
Selbstverteidigung WingTsun erlernen möchten, können dieses Ziel
dank BlitzDefence innerhalb eines halben bis zu einem Jahr
erreichen. Natürlich verbessern sich die
Selbstverteidigungsfähigkeiten danach weiter, wenn man das
nächsthöhere Konzept erlernt, aber eine schnelle
erfolgsversprechende Strategie haben Sie bereits gemeistert.
Die,
die Spaß an der Kampfkunst entwickeln und kampflogisch mehr
verstehen und umsetzen lernen wollen oder z.B. aus ethischen Gründen
gar nicht angreifen, aber dennoch selbstverteidigungsfähig sein
wollen, können die weiterführenden Programme erlernen:
Fließende
Bewegungen und gezieltes Timing gehen in einem systematischen und
koordinierten Bewegungsablauf ineinander über. Sie verschmelzen zu
einer neuen und kraftvollen Einheit. WingTsun baut dabei auf dem
vorhandenen Potential der Schüler auf. Nicht Muskelkraft und
Kondition sind die Voraussetzungen für WingTsun, sondern die
Bereitschaft, sich auf seinen Körper einzulassen, seine Stärken
kennenzulernen und zu nutzen. Dadurch steigert sich die körperliche
und geistige Flexibilität und die Wahrnehmungsfähigkeit wird
gefördert. Den Weg dahin ergänzen gezielte Entspannungs- und
Konzentrationstechniken sowie Atemübungen, die den Körper wieder
„auftanken“.
Wer WingTsun lernt, entwickelt ein intensives Körperverständnis
und ein neues Selbstbewusstsein. Durch regelmäßiges Training
erlangen die Schüler mehr Sicherheit. Sie werden sich ihrer selbst
und ihrer Möglichkeiten bewusst. Allein dieses neu erarbeitete
Bewusstsein und das körperliche Bei-sich-Sein führt zu einem neuen
Lebensgefühl. Persönliche Einschränkungen spielen im Alltag keine
große Rolle mehr. Das Leben ist vielseitiger und lebendiger.
WingTsunler verlassen die „Opferrolle“ und kommen schon deshalb
seltener in gefährliche Situationen. Außerdem lernen sie zunehmend
bevorstehende Konflikte selbstsicher zu deeskalieren, wodurch
WingTsun einen Beitrag zur Gewaltfreiheit leisten
kann!
WingTsun-Lehrer sind gegen jede Form von Gewalt –
und dies wird auch vom ersten Tag an unterrichtet: Die erlernten
Fähigkeiten dienen nur der Selbstverteidigung und der Nothilfe.